Walter Funcke

Walter Funcke wurde am 20.11.1907 in Scheelshof (Krs. Plön, Lüneburger Heide) geboren. Nach der Schulzeit absolvierte er von 1922-1925 eine Gärtnerlehre in Hamburg-Nienstedt, von 1927–1929 besuchte er die Fachschule für Gartenbau in Oranienburg und beendete sie als Gartentechniker.

Er wurde Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Foerster-Mattern-Hammerbacher in Bornim und arbeitete zunächst auf Baustellen, später im Entwurfsbüro, ab 1936 als Büroleiter.
1931 trat er der KPD bei, deren Positionen er lebenslang verbunden blieb.1933 erfolgte die Verhaftung durch die Gestapo, für ein halbes Jahr war er im Konzentrationslager Oranienburg inhaftiert.

Bis 1943 war er als selbständiger Gartenarchitekt im Planungsbüro von Hermann Mattern in Potsdam-Bornim tätig. In diesem Zeitraum war er an der Gestaltung der Gartenschau auf dem Killesberg in Stuttgart, an Siedlungsplanungen in den besetzten Gebieten in Polen, Tschechien, Lettland und Nordrussland sowie am Reichsautobahnbau beteiligt. Deshalb wurde er erst 1944 zum Militärdienst eingezogen.

Nach 1945 war er bis 1947 selbständiger Architekt in der Lüneburger Heide.

1947 kehrte er nach Potsdam zurück. In den folgenden Jahren war er an vielen gartenbaulichen Planungen in der DDR beteiligt, so zum Beispiel 1950 an der Planung der Gartenschau »Erfurt blüht« und an der Gestaltung des Soldatenfriedhofs Halbe, 1952–54 an der Freiflächengestaltung für Stalinstadt (Eisenhüttenstadt) und die EKO-Werke.

1952 begannen die Neuplanungen für die Freundschaftsinsel Potsdam. Leitidee zur Neuplanung dieses Areals war der Wunsch nach einer öffentlichen und repräsentativen Erholungsfläche. Mit der Springbrunnenanlage mit Teichen konnte Walter Funcke sein Konzept einer der ganzen Bevölkerung zugänglichen und kunstvoll gestalteten Grünanlage verwirklichen.1952 wurde Walter Funcke Mitbegründer des BDA (Bund der Architekten) und 1954/55 der zentralen Fachgruppe Landschaftsarchitektur im BDA, deren Vorsitzender er von 1957 bis 1972 war.

Von 1959-65 arbeitete er als Fachgruppenleiter der Gartenarchitekten im Büro für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung Potsdam, danach als Brigadeleiter für Landschaftsplanung im Büro für Territorialplanung im Bezirk Potsdam. Er war an der Ausarbeitung des Landeskulturgesetzes der DDR beteiligt.

1972 ging Walter Funcke in den Ruhestand, war aber weiterhin gartenkünstlerisch aktiv. So war er 1974 an der Rekonstruktion der Freundschaftsinsel beteiligt.

Am 14.12.1987 starb Walter Funcke in Potsdam.​