ERWIN BARTH

(geboren am 28. November 1880 in Lübeck, gestorben am 10. Juli 1933 in Berlin)

Erwin Barth erhielt seine gärtnerische Ausbildung in Lübeck und Elmshorn und beendete sie 1900 an der Königlichen Gärtner-Lehranstalt in Potsdam-Wildpark. Anschließend arbeitete er für private Auftraggeber. Von 1908 bis 1911 war er Stadtgärtner in Lübeck. Dort gestaltete er zum Beispiel einige Friedhöfe und den heute noch erhaltenen Marlipark.

1912 ging Barth nach Berlin-Charlottenburg, wo er Stadtgartendirektor wurde. Fast alle öffentlichen Parks und Plätze wurden dort von ihm gestaltet, wobei jeder seiner Parks einen ganz eigenen, der Landschaft angepassten Charakter besitzt. So gestaltete er zum Beispiel den Mierendorffplatz, den Brixplatz und den Goslarer Platz.

„Wenn irgendwo eine reiche Ausstattung der Plätze mit verschwenderischer Blumenfülle, mit Brunnen und dergleichen angebracht ist, so ist es da, wo Leute wohnen, welche sich keine eigenen Gärten leisten können.“(Erwin Barth, 1913)

Sie prägen noch heute das Stadtbild und werden seit den 1980er Jahren in vielen Fällen in seinem Sinne wiederhergestellt.

1926 stieg er zum Gartendirektor von ganz Berlin auf. In allen seinen Werken verknüpfte er die anspruchsvollen Schönheiten der Gartenkunst mit einem hohen Freizeit- und Erholungswert, so zum Beispiel im Volkspark Jungfernheide, im Lietzenseepark und am Savigny-Platz.

Am 10. Juli 1933 nahm sich der ehemalige Gartendirektor und Professor im Alter von 52 Jahren das Leben. In seiner Charlottenburger Wohnung wurde kein Abschiedsbrief gefunden. Trotzdem bringen Wissenschaftler und Biografen Barths Suizid mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Verbindung. Auch sein schlechter Gesundheitszustand – Barth erblindete langsam an Katarakt und Glaukom – könnten Gründe für die Wahl des Freitods gewesenen sein.

Erwin Barths Grab befindet sich auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof Stahnsdorf.