Herta Hammerbacher

Herta Hammerbacher wurde am 5. Dezember 1900 in München geboren.

Die frühe Kindheit verbrachte sie in verschiedenen Städten, seit 1911 lebte die Familie in Berlin. Hier erwarb sie die mittlere Reife. Danach strebte sie eine professionelle Berufsausbildung an, damals keine Selbstverständlichkeit für Frauen. Nach einer Gärtnerlehre in Schwaben und Potsdam stand ihr Ziel fest, Gartenkünstlerin zu werden.

Zwischen 1919 und 1924 sammelte sie praktische Erfahrung in gärtnerischen Betrieben am Bodensee. Im Herbst 1924 begann sie das Studium an der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Berlin Dahlem und beendete es 1926 mit dem Staatsexamen als Gartenbautechnikerin. Zunächst war sie im Entwurfsbüro der Firma Späth Berlin tätig. Von 1928 bis 1948 gehörte sie zum Bornimer Kreis um Karl Foerster.

1928 heiratete Herta Hammerbacher Hermann Mattern, gemeinsam hatten sie zwei Töchter. Nach sieben Jahren wurde die Ehe geschieden.

Nach 1933 erwies sich der Bornimer Kreis um Karl Foerster, Hermann Mattern und Herta Hammerbacher als eine Arbeits- und Verbrüderungsgemeinschaft. Er war ein Ort der „inneren Emigration“. »Diese Arbeitsgemeinschaft von Gartenarchitekten (unter ihnen vor allem Hermann Mattern) übte im Verlauf ihrer Tätigkeit einen maßgeblichen Einfluß auf das Gartenschaffen der Zeit aus.« (Hammerbacher 1975).

Von 1933 bis 1945 beteiligte sich Herta Hammerbacher an der Gestaltung von Gartenschauen (u.a. in Stuttgart, Köln und Kassel), öffentlichen Gebäuden, darunter dem TU-Campus. Besonders oft gestaltete sie Schloss- und Villengärten wie den von Karl Hanke, dem späteren Gauleiter Schlesiens, aber auch Friedhöfe sowie Ehrenmale der Wehrmacht im überfallenen Polen.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Herta Hammerbacher 1950 zur ersten Professorin an der Architekturfakultät der Technischen Universität Berlin ernannt. Über zwanzig Jahre wirkte sie dort als engagierte und couragierte Hochschullehrerin. Mit den von ihr entworfenen landschaftsgebundenen Gärten prägte sie den Stil der Freiraumgestaltung im Westdeutschland der 1950er- und 1960er-Jahre. Sie schuf allein oder gemeinschaftlich etwa 3500 private und öffentliche Projekte, in Berlin zum Beispiel Gartenanlagen im Waldfriedhof Zehlendorf, im Sommergarten am Funkturm und die Außenanlagen des Architekturgebäudes der TU Berlin.

Herta Hammerbaher starb am 25. Mai 1985 in Niederpöcking. Ihre letzte Ruhe fand sie im Familiengrab Spaeth-Hammerbacher auf dem alten Friedhof St. Peter in Nürnberg.

Zitiert in Hammerbacher, Herta: Die Hausgärten. – In: Berlin und seine Bauten. Teil IV, Band C. – Berlin 1975: 293 – 416. (mit Plänen und Fotos der Gärten)