Ein Gymnasium für Bornstedt und ein Stadtteilzentrum für Bornstedt
Potsdam wächst und braucht neue Schulen. Das ist nichts Neues, nur leider wurde in der Vergangenheit eine adäquate Planung versäumt. Das ist nicht zuletzt der Grund für das Hin- und Her bei der Schuldiskussion um den Standort Pappelallee/ Reiherweg, in Verbindung mit dem Bau von mindestens einer zusätzlichen Gesamtschule / Gymnasiums und dem Ausbau von Krampnitz. Nun aber scheint es eine finale Lösung zu geben und es geht in die Planungsphase.
Bis 21.02.2022 ist der Baubauungsplan 113 für das Areal öffentlich ausgelegt. Bis dahin können Eingaben, die dieses Bauvorhaben beim Geschäftsbereich 4 der Stadt Potsdam eingereicht werden: https://www.potsdam.de/sonderamtsblatt-432021. Bereits 2017 gab es im Zuge der frühzeitigen Beteiligung viele Eingaben zu diesem Bauvorhaben aus der Bevölkerung.
Historie
Ursprünglich sollte, manche werden sich erinnern, die Gesamtschule „Schule am Schloss“ auf das Gelände an der Pappelallee ziehen. Gleichzeitig plante das Land Brandenburg daneben, auf der gleichen Fläche, den Neubau eines Justizzentrums. Nach einer Planungsphase Null, die zusammen mit einem Seminar der Fachhochschule Potsdam und dem Kommunalen Immobilienservice KIS durchgeführt wurde, standen die Pläne für die Schule schon einmal fest. Bis im Frühjahr 2021 festgestellt wurde, dass Potsdam ein weiteres Gymnasium braucht.
In diesem Zuge wurde auch festgestellt, dass die zur Verfügung stehende Fläche für die geplante größte Schule Potsdams an dieser Stelle zu knapp wird. Es würde alles sehr eng werden. Daraufhin begann die Diskussion um eine Schulrochade: erst solle die jetzige „Schule am Schloss“ (im Moment an der Esplanade in Containern untergebracht) nach Krampnitz. Anschließend in das Oberstufenzentrum am Voltaireweg, und zwar zu Beginn des Schuljahres 2022/23, damit das neu zu gründende Gymnasium in die Container an der Esplanade einziehen könne. Daraufhin regte sich Protest für den Erhalt des Oberstufenzentrums. Auch ein Provisorium für mehrere Millionen Euro für das Gymnasium war im Gespräch.
Letztendlich entschied die „Schule am Schloss,“ doch nach Krampnitz überzusiedeln, um dort ihren innovativen digitalen Weg im Rahmen des „Smart-City-Programms“ fortsetzen zu können und ein großes Mitspracherecht bei der Planung der neuen Schule zu bekommen. Damit kann das in Gründung befindliche Gymnasium vorübergehend in Räumlichkeiten des OSZ ziehen, ohne diese Schule zu verdrängen. Im Schuljahr 2027/28 soll dann der Neubau für ein vierzügiges Gymnasium am Standort Pappelallee/Reiherweg fertig sein und Bornstedt hat ein Gymnasium.
Da das Gymnasium seinen Schulbetrieb zum Winter 2022/23 bereits aufnimmt, sind die Vorbereitungen und Elterngespräche bereits in vollem Gange. Das Gymnasium hat auch schon eine Homepage. Falls sich jemand also informieren möchte, dann ist das hier möglich: https://gymnasium-bornstedt.de/
Vision
Da der Platzbedarf eines Gymnasiums etwas kleiner ausfällt als der einer Gesamtschule, ist dort auch noch Platz für ein Stadtteilzentrum. Dieses soll mit auf dem Gelände der Schule entstehen, entweder in den Baukomplex der Schule integriert oder als separates Gebäude. Damit würden nach derzeitigem Plan 2027 endlich mehr Räumlichkeiten für nachbarschaftliche Treffen, Stadtteilarbeit und Veranstaltungen zur Verfügung stehen! Derzeit wird durch den KIS ein Gestaltungswettbewerb ausgelobt, dessen Ergebnisse im Juli feststehen sollen. Eine Beteiligung der Bornstedter*innen im Vorfeld an den Planungen war durch den straffen Zeitplan aus Sicht des Schulträgers und des KIS leider nicht möglich, wir hoffen jedoch, dass in den weiteren Phasen die Bornstedter*innen mit in die Planung des Stadtteilzentrums mit einbezogen werden können, damit dieses Projekt ein gemeinschaftliches wird.
Eine bauliche und inhaltliche Kombination zwischen Gymnasium und Stadtteilzentrum ist bisher ein Novum. Allerdings lassen sich viele Synergien auf beiden Seiten denken, wenn die Gebäude stehen. Die Bewohner*innen könnten nach Schulschluss einige Räumlichkeiten der Schule für Veranstaltungen, Kurse oder Treffen nutzen. Die Schüler*innen könnten ihre Projekte im Stadtteil ansiedeln und so quasi vor der Haustür Stadt- und Naturerkundungen unter Anleitung von Anwohner*innen machen, beim örtlichen Imker etwas über Bienen lernen, ihre Ergebnisse aus dem Kunstunterricht im Stadtteilzentrum ausstellen und die Menschen aus dem Stadtteil kennenlernen.
Es ist noch ein weiter Weg dahin, aber wir freuen uns, dass er begonnen wurde und stehen mit Schule, KIS und Stadt dazu in Verbindung um den Prozess zu begleiten. Wir werden hier und auf unserer Homepage regelmäßig Updates zu den Entwicklungen geben, und die Bornstedter*innen so viel wie möglich in den Prozess der Verwirklichung des neuen Stadtteilzentrums auf dem Schulcampus des neuen Gymnasiums einzubeziehen. Und natürlich hoffen wir, dass der Zeitplan 2027 eingehalten werden kann.
Christian Kube, Stadtteilkoordination Bornstedt