Ole weiß, was gut ist in Bornstedt: die Milchshakes am Annemarie-Wolff-Platz, vor allem die Sorte „Weiße Schokolade“. Aber auch vieles andere. „Ich finde Bornstedt superschön“, sagt der Zwölfjährige. „Es ist klein und beschaulich, aber auch aufregend.“ Vor allem im Sommer, wenn viel los ist und Tausende Touristen zum Schloss Sanssouci strömen. „Dann denke ich: Cool, aus der ganzen Welt kommen Menschen dahin, wo ich wohne“, sagt Ole.

Ole wohnt nahe der Feldflur, wo er gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist. Gerade kommt er aus dem Sommerurlaub zurück. Mit seinen Eltern und seiner älteren Schwester Pia (15) war er drei Wochen lang an der Westküste der USA unterwegs. „Da habe ich viele Orte gesehen, die ich nur aus dem Fernsehen kannte“, erzählt Ole: Städte wie Seattle, Portland, San Francisco und Los Angeles, Plätze, wo Sitcoms spielen. Ole war an den Stränden des Pazifiks, ist in Nationalparks gewandert und hat sich bei In & Out Burger durch die Menükarte gefuttert.

Was er erlebt hat, hat er mit seinem Handy festgehalten. „Über fast jeden Tag habe ich ein Video zusammengeschnitten, so zwei oder drei Minuten lang“, sagt Ole. Für Freunde und für die Großeltern, als Erinnerung für sich selbst – und weil er sich für Medien interessiert.

Film und Fernsehen – das wär‘s

„Ich finde Journalismus spannend, aber auch Schauspiel und Moderation. Es wäre toll, Filmschauspieler zu werden“, sagt Ole. Seine Schwester hat einmal als Statistin bei einem Fußballfilm mitgespielt, das hat Ole beeindruckt. Auch er stehe gerne vor der Kamera. „Bei einem Reporter-Workshop habe ich mal eine Talkshow moderiert“, erzählt Ole. „Das hat sehr gut geklappt. Ich mag es, Interviews zu führen. Ich schreibe und lese gerne. Und spontan und lustig bin ich auch – das sagen zumindest meine Freunde über mich.“

Einen Plan B hat Ole auch schon. „Vielleicht mache ich auch eine Konditorei auf“, sagt er und lacht. Backen und Kochen gehört zu seinen Hobbies – genauso wie Basteln und Dekorieren. In Oles Zimmer hat jedes Teil einen gut durchdachten Platz: sein selbstgemachter Schmuck, seine Bücher, seine Blumen aus Lego, seine Pflanzen, seine kreativen Utensilien. Nähen kann Ole auch: „Das hat Oma Pia und mir beigebracht.“ Ole mag ausgefallene und bunte Klamotten – anders als seine Schwester Pia: „Sie mag es eher schlicht.“ Und während Pia Fußball spielt, spielt Ole Volleyball. „Ich mag Volleyball lieber, weil da nicht alle auf einmal losrennen.“

Zeit-Geschenke sind für ihn das Größte

Geboren ist Ole in Stuttgart. Mit vier Jahren kam er mit seiner Familie nach Potsdam, besuchte bis vor Kurzem die Karl-Foerster-Grundschule. Nach den Sommerferien wechselte er in die 7. Klasse des Dalton Gymnasiums. „Die Bewerbung war sehr aufregend“, sagt Ole. „Alle meine Freunde hatten schon die Briefe von ihren zukünftigen Schulen bekommen, daher habe ich auch jeden Tag in den Briefkasten geguckt. Eines Tages lag da auch der Brief an mich, dass ich angenommen bin. Da war ich sehr froh.“ Noch mehr hat er sich darüber gefreut, dass er mit seiner besten Freundin in eine Klasse gekommen ist.

Gibt es noch mehr, was ihn freut? „Man kann mir eine Freude machen, wenn man mir Zeit schenkt“, sagt Ole. Essen bei Peter Pane, ins Kino gehen, sich bei der Buchhandlung Thalia ein Buch aussuchen dürfen – solche Aktivitäten sind für Ole die schönsten Geschenke. Oder natürlich ein Ausflug an den Annemarie-Wolff-Platz in Bornstedt. Denn, so Ole: „Das Vanille-Softeis ist dort auch richtig lecker!“

Text: Beatrix Fricke
September 2025