Meine Großmutter Anna Flügge, eine mutige Frau aus Potsdam.

Anna Flügge gehört zu den Potsdamerinnen, die in Würdigung ihres Wirkens für die Stadt Potsdam mit einer nach ihnen benannten Straße geehrt werden.

Anläßlich des Jubiläums „100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Jahr 2019, wurde durch eine Initiativgruppe  des Potsdamer Frauenzentrums eine Ausstellung über verdiente Potsdamer Bürgerinnen erarbeitet.

Diese Frauen hatten es gewagt, kaum daß ein Frauenwahlrecht gesetzlich verankert war, sich als Kandidatin aufstellen und auch wählen zu lassen. Das war neu in der bis dahin männlichen Politikszene, dazu gehörte Mut.

Anna Flügge, war  gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Vorsitzenden des Dachverbandes Potsdamer Kleingärtner, Eduard Flügge, Mitglied der SPD. Bis zum Verbot durch Hitler 1933 war sie Schriftfühererin in der Ortsgruppe Potsdam. Während der Hitlerdiktatur war  die Familie Flügge  zeitweise am Widerstand in Form von Flugblattaktionen beteiligt.

Gegen das Ehepaar, das als „rot“ verschrien war, gab es Repressalien. U.a. fand auch eine Haussuchung statt. Nach dem Attentat auf Hitler, am 20.Juli 1944, wurde sie verhaftet und ins KZ gebracht, kam jedoch kurze Zeit später wieder frei.

Anhand von Fotos und Schriftstücken aus der Hinterlassenschaft von Familie Flügge führt die Enkelin von Anna Flügge, Ursula Demitter, unterhaltsam durch den Abend und zieht gleichzeitig Parallelen zur gegenwärtigen politischen Situation.