18.10., 19:00 Uhr: Geheimnisse im märkischen Sand – die Erdgeschichte unserer Heimat
Vulkane, Meere, Eispanzer – Bornstedts Erdgeschichte im Wandel der Zeiten
Ein Vortrag in Wort und Bild von Dr. Werner Stackebrandt, Potsdam
Landschaften verändern sich ständig und wer die Zeichen deuten kann, gewinnt überall spannende Einblicke in eine bewegte geologische Vergangenheit. Erst recht gelingt dies, wenn man die zahlreichen Befunde aus Bohrungen und geophysikalischen Untersuchungen hinzuzieht. Wer weiß schon, dass wir auf der Flanke eines riesigen Vulkans leben, der jetzt 4000 m tief abgesenkt ist. Oder sich direkt unter unseren Füßen ein Salzgebirge auftürmt – immerhin 3000 m hoch! Und dass unsere Heimat mehrfach von Meeren überspült wurde und diese Meere mächtige Sedimentgesteinspakete abgelagert haben. Spannend war auch der Wechsel vom noch relativ warmen und feuchten Tertiär (Braunkohlenwälder) zum zunehmend kalten Eiszeitalter, als drei ausgedehnte Eisvorstöße aus Skandinavien unsere Landschaft überprägten. Eingegangen wird dabei auch auf die Genese der mehr als 500 m (!) tiefen Tunneltäler, die genauso wie das Vordringen der Urnordsee bis fast nach Potsdam nicht nur exogen, sondern auch endogen verursacht werden. Für die Analyse dieser kaltzeitlichen Hinterlassenschaften kann der Vortragende neben seiner langjährigen Tätigkeit als brandenburgischer Landesgeologe auch seine Erfahrungen aus zahlreichen Polarexpeditionen einfließen lassen, wo diese Prozesse aktuell ablaufen. Und schließlich wird auch eine Vorausschau für künftige Entwicklungen gewagt, die der Mensch zunehmend beeinträchtigt.
