Schwere Zeiten für den Volkspark

Neben der Biosphäre (siehe Beiträge zur Biosphäre) machte auch der Volkspark in jüngster Zeit Schlagzeilen. Nicht nur, dass es Pläne für den Bau eines Kongress- und Wellnesshotels im Volkspark gibt, nun sollte der Volkspark auch ein Opfer von Konsolidierungsmaßnahmen im Zuge des Nach-Corona-Haushaltes 2022 werden.

So sollte ursprünglich eine halbe Million jährlich bei der Pflege des Parks eingespart werden. Freilich, durch die Baumaßnahmen am nördlichen Ende der Georg-Hermann-Allee sind einige Flächen weggefallen, die nun keiner Pflege mehr bedürfen. Gleichzeitig haben jedoch die letzten Jahre gezeigt, dass bei unvermindertem Zuzug ins Bornstedter Feld auch der Nutzungsdruck auf diese Naherholungsfläche stetig wächst, und damit auch die Pflegeaktivitäten intensiviert werden müssen. Vor einigen Jahren gab es eine Diskussion den Parkeintritt betreffend. Damals wurde erklärt, dass die Summe des jährlichen Parkeintritts, abzüglich der Kosten dafür etwa ein Fünftel der oben genannten Summe, unabdingbar für den hohen Pflegeaufwand im Volkspark sei. Und nun sollte das mit einer halben Million Euro weniger funktionieren?

Sollten die Pläne des Kämmerers durchgesetzt werden, müssen wohl einige Umbaumaßnahmen verschoben werden und die jeweiligen Bereiche ggf. abgesperrt werden. Oder die Eintrittsgelder müssten erhöht werden, bei kleiner werdender Nutzfläche für Besucher*innen. Ob das im Interesse der Anwohner*innen ist, sei dahingestellt.

Ein Bündnis aus mehreren Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung macht sich gerade dafür stark, dass die Umverteilung im Ressort der Verwaltung wieder zugunsten des Volksparks verschoben wird. Das ist auch dringend notwendig, denn schon jetzt ist es bisweilen zu knapp mit den Mitteln für den Volkspark. So können beispielweise diverse Toiletten im Winter nicht betrieben werden. Für einen erforderlichen Umbau der Leitungen fehlen die Gelder.

Gleiches gilt bisweilen für den Wachschutz. Seit Ende November 2021 waren aufgrund von Maßnahmen im Zuge der Eindämmung des pandemischen Geschehens zum wiederholten Male alle Sportanlagen des Volksparks gesperrt, so auch der Kletterfelsen und die Discgolfanlage.
Dass bei diesen Aktivitäten unter freiem Himmel die Ansteckungsgefahr überschaubar ist, ist wohlbekannt. Aufgrund mangelnder Mittel für eine Kontrolle der Umsetzung der 2G-Regelung durch den Wachschutz mussten kurzerhand alle Sportanlagen gesperrt werden. Das ist schade, und wäre vermeidbar. Der Volkspark ist eine Naherholungsanlage für den dichtbebauten Stadtteil Bornstedt und auch darüber hinaus. Das sollte auch in Zukunft so bleiben.

Vielleicht könnte ja durch den Wegfall der Feuerwerksinfonie über die Einführung von Konzerten jenseits der klassischen Musik nachgedacht werden. Auch das könnte einnahmen generieren, der gebeutelten Kulturbranche helfen und neue Besucher*innengruppen ansprechen.

Christian Kube, Stadtteilkoordination Bornstedt

Diskutieren Sie mit: Sollte der Volkspark bei schrumpfender Fläche ohne Eintritt genutzt werden können? Sollte es viele Veranstaltungen im Volkspark geben, oder sollte dieser eher mehr der Naherholung dienen?