Hermann Mattern wurde am 27. November 1902 als sechstes von acht Kindern in Hofgeismar geboren. In der Schule wurde er vor allem durch seinen Zeichenlehrer Adolf Faust (1882-1945) geprägt. Schon früh distanzierte sich Hermann Mattern von den Lebenseinstellungen seiner kleinstädtischen Umgebung und seiner Familie und versuchte so schnell wie möglich die finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Er ging daher von 1919-1921 zunächst in einem Gärtnereibetrieb in Hofgeismar in die Lehre. In seinen Gehilfenjahren, die auch dem Erwerb des Studiengeldes dienten, sah er sich in allen gärtnerischen Sparten um und arbeitete er in verschiedenen Gärtnereien in Hessen.

Hermann Mattern studierte von 1924-1926 an der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem. Seine erste Stelle trat er als Gartenbautechniker bei der „Gartenverwaltung, Katzensprung“ in Magdeburg an. 1928 begann er seine Arbeit bei Karl Foerster. Für die Arbeit als Geschäftsführer des Gartenausführungsbetriebes brachte er gute Voraussetzungen wie Begabung, handwerklichem Können, Organisationstalent und Charme mit. Zu Matterns Auftraggebern gehörten bald schon Künstler, Wissenschaftler, Unternehmer und Architekten.

Im Dezember 1928 heirateten Hermann Mattern und Herta Hammerbacher (Gartenarchitektin, 1900-1985) und bezogen ein Haus in der Onkel-Tom-Siedlung in Berlin-Zehlendorf. Zwei Jahre später bekamen sie ihre Tochter Merete. Sie führten ein modernes, emanzipiertes Leben, beide waren voll berufstätig, das Kind wurde von einem Kindermädchen versorgt. 1933 ließen sie sich von Hans Scharoun in Bornim in der Florastraße ein kleines Haus bauen. Die große Liebe hielt aber dem Alltag nicht stand. Die Ehe wurde im Januar 1935 geschieden.

Mit dem privaten Leben wurde auch das berufliche neu geregelt, es wurde die Arbeitsgemeinschaft Foerster-Mattern-Hammerbacher gegründet. Noch 1935 heiratete Hermann Mattern die Fotografin Beate zur Nedden (1911-1998).
Als Reaktion auf die zunehmenden Aktivitäten der Nationalsozialisten trat Hermann Mattern der Kommunistischen Partei Deutschlands bei und engagierte sich in der Roten Hilfe. Der ganze Foerstersche Betrieb wurde insgeheim Rote Gärtnerei genannt.

Ab Juni 1934 bemühte sich Mattern um eine Mitarbeit an der »landschaftlichen Betreuung der Reichsautostraßen« in Hessen. Diese Stelle erhielt er nicht, wurde aber »als Landschaftsanwalt bei der OBK Berlin« [Oberste Bauleitung Kraftfahrbahnen] berufen.
Mattern blieb auch nach dem Verbot der Kommunistischen Partei in der Roten Hilfe aktiv. Er geriet unter Verdacht und stand ab 1936 unter ständiger politischer Überprüfung. Nach Bespitzelungen und Denunziationen wurde sein Ausschluss von staatlichen Aufträgen ab 1936 betrieben.
Trotzdem wurde die Firma Mattern bei der begonnenen gärtnerischen Gestaltung der KdF-Stadt Nürnberg [Kraft durch Freude] weiter beschäftigt. Außerdem gab es zahlreiche Aufträge von privater Seite und von Kommunen, wie z.B. für die Reichsgartenschau in Stuttgart, die ein großer Erfolg für Mattern wurde und seinen Ruf festigte.

1938 kaufte Mattern einen Einödhof im Chiemgau in Oberbayern auf Rentenbasis. Die Bewirtschaftung des Anwesens musste er aber bald seiner Frau Beate überlassen, Mattern galt wegen einer Schlüsselbeinluxation zunächst für nicht wehrtauglich, wurde dann aber 1941 doch eingezogen, allerdings für unabkömmlich von anderen Aufgaben erklärt. Im Januar 1940 wurde er als Berater bei der Wasserstraßendirektion Berlin vorgeschlagen, 1942 wurde seine Tätigkeit beim Autobahnbau in eine Beratungstätigkeit als Fachberater für Ernährungsfragen, Obst- und Gemüseanbau bei der Organisation Todt umgewandelt.
Hermann Mattern gelang es gleich zu Kriegsende, auf seinen oberbayerischen Hof zurückzukehren. Da Mattern politisch unbelastet war, konnte er seine Arbeit fortsetzen. So verwirklichte er von 1945 und bis in die 1950er Jahre die genossenschaftliche Flüchtlingssiedlung Hinrichssegen bei Rosenheim. 1948 war er bei de Eröffnung der Staatlichen Werkakademie Kassel als Berater und dann als Leiter der Abteilung Landschaftskultur tätig. Auch in den sowjetisch besetzten Teil Deutschlands wurde Mattern gerufen , aber vor allem im westlichen Teil Deutschlands ergaben sich vielfältige Möglichkeiten.

1949 wurde Mattern in die Planungsgruppe für die Einrichtung der Stadt Bonn als provisorisches Regierungszentrum berufen. Von 1950 bis 1955 wurde der zerstörte Aue-Park in Kassel nach Entwürfen von Mattern wieder hergestellt und 1955 als Bundesgartenschau eröffnet. Hermann Mattern entwarf in den folgenden Jahren viele Gärten um private und öffentliche Gebäude, vor allem in West-Deutschland, aber auch in Schweden, Frankreich und der Schweiz.
Mattern baute seine Gärten als Kunstwerke. Gestaltungsmerkmale waren Bodenmodellierungen und eine Pflanzenauswahl, die ein ständiges Blühen erreichte bzw. charakteristische Farbverläufe (z.B. blau-grau-rot) ermöglichte. Rasen und Pflanzflächen sollten nicht streng getrennt sein, sondern ineinander übergehen.

Hermann Mattern starb am 17. November 1971 auf seinem Bergbauernhof in Bayern, sein Grab ist auf dem Dorffriedhof von Greimharting.

Vroni Heinrich „Hermann Mattern Gärten – Landschaften – Bauten – Lehre – Leben und Werk“ Universitätsverlag der TU Berlin 2013