Friedrich August Ernst „Fritz“ Encke (1861 – 1931)

Gartenarchitekt, königlicher Gartenbaudirektor, städtischer Gartendirektor

Encke erlernte die Gärtnerei in der Handelsgärtnerei von Julius Fischer in Bad Homburg vor der Höhe, war von 1879 bis 1880 Volontär im Englischen Garten in Homburg und studierte zwischen 1880 und 1882 an der Königlichen Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam. Von 1883 bis 1890 arbeitete er für private Gärtnereien in Erfurt, Chester (England) und Berlin.

In den Jahren 1890 bis 1903 war er als Lehrer für Gartenkunst an der Gärtnerlehranstalt Wildpark tätig, wo er sich für die Reform der Gartenkunst einsetzte. Wegen seiner Verdienste als Lehrer wurde er 1897 zum Königlichen Garteninspektor und 1899 zum Königlichen Gartenbaudirektor ernannt.

Von 1903 bis 1926 wirkte er als Gartendirektor in Köln. In seiner Zeit in Köln prägte er als Planer bis heute das Gesicht der Kölner Grünanlagen und Volksgärten. Von 1910 bis 1914 entstand der 13 Hektar große Vorgebirgspark mit einem regelmäßig geformten Senkgarten. Er war der erste Kölner Park, in dem Encke die Forderungen nach Sport- und Spielmöglichkeiten umsetzte.

Fritz Encke verfolgte in seinen Werken schon früh den Gedanken des „sozialen Grüns“ in der Großstadt. Er gestaltete multifunktionale Stadtplätze, die er in einen Spielbereich und einen Schmuckbereich (Anlagen bzw. Blumengärten) untergliederte, etwa den Manderscheider Platz in Sülz oder den Lindenthaler Lortzingplatz.
Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er mit Unterstützung von Konrad Adenauer, zusammen mit dem Stadtplaner Fritz Schumacher beim Ausbau der Kölner Festungsringe zu Grüngürteln mit. Von 1919 bis 1925 wurde dort der Rosengarten der Stadt Köln nach Enckes Plänen angelegt.

In Berlin wirkte Fritz Encke unter anderem beim Entwurf des Rudolph-Wilde-Parks und des Victori-Luise-Platzes in Schöneberg mit sowie bei der Bebauung des dortigen Bayerischen Viertels. Fritz Encke ging am 1. Oktober 1926 in den Ruhestand und verstarb am 12. März 1931 im mittelhessischen Herborn.